Tourengruppe
Aktive
Tourenstatus
Durchgeführt
Datum
4.4.2025 - 6.4.2025 [Fr.-So.]
Anmeldung ab
08.02.2025
Anmeldeschluss
21.03.2025
TourenleiterIn
Michael Widmer
Zus. TourenleiterInnen
Heinz Kasper
Tourencode
SkiHT/B/ZS, II
Tempo
normal
Anzahl Tage
3
Unterkunft
SAC Binntalhütte Unbewartet
Beschrieb

1. Tag: Binntal (Fäld) - Schinhorn - Binntalhütte.
2. Tag: Ofenhorn - Binntalhütte.
3. Tag: Binntalhütte - Rappenhorn - Mühlebach (Ernen) (max. +1600 m).

max. TN-Zahl
7
Verkehrsmittel
öV
Reisekosten (1/2Tax / PW)
80
Tourenkosten (übrige)
150
Kosten Erläuterung

Tourenkosten: Taxi, Abendessen, Binntalhütte

Drei Tage Sonne und Action im Binntal

Autor
Thomas Rauh
Erstellt am
10.04.2025 22:12
Letzte Änderung
10.04.2025 22:12
Tourenbericht

Nach dem Kennenlernen im Zug nach Fiesch hat unsere Unternehmung gleich recht heikel mit einer sehr spritzigen Postautofahrt nach Fäld gestartet - gut hatten wir keinen Gegenverkehr im falschen Moment! Heil angekommen haben wir zuerst das Essen verteilt, da unsere Basis für das verlängerte Wochenende die im Winter nicht bewartete Binntalhütte war. Nach ein paar wenigen Schritten zu Fuss konnten wir auf die Ski wechseln und bequem, aber mit schweren Rucksäcken, zum Skidepot am Mittelbergpass aufsteigen. Von dort ging es zu Fuss ca. 100 hm auf das Grosse Schinhorn 2937 m, das uns mit seinen vielseitigen Perspektiven das Wochenende über immer wieder beeindrucken würde. Wetter und Aussicht waren absolut fantastisch. Die erste kurze Abfahrt hat uns nach Italien gebracht, das wir jedoch mit dem Gegenanstieg zum Passo di Valdeserta gleich wieder verlassen haben. Beim Blick zurück kann man gar nicht glauben, dass man das als spitze Felsnadel erscheinende Schinhorn so einfach besteigen kann. Bei schönem Schnee sind wir die 400 hm zur Binntalhütte abgefahren, wobei leider ein Pickel verloren ging und trotz Suchaktion von der Hütte zurück zum Pass nicht wieder gefunden wurde. Dank ausreichend Kochmöglichkeiten auf der schönen Hütte gab es ein feines Nachtessen mit Tomatensuppe und Risotto und wir haben uns auf das Ofenhorn als das Ziel für den nächsten Tag geeinigt.

Am Samstag ging es um 6:30 noch im Dunkeln los zur Eggerscharte und wir wurden schon bald mit einer tollen Morgenstimmung für das frühe Aufstehen belohnt. Das letzte steile Stück zur Eggerscharte ging es die Ski tragend in einer guten Trittspur hinauf, wo wir mit den ersten Sonnenstrahlen aber auch einigem Wind begrüsst wurden. Nach dem Fussabstieg sind wir noch ein Stück aufgestiegen um uns einen sonnigen und recht windstillen Pauseplatz zu suchen. Bei wieder fantastischer Weitsicht und sich legendem Wind sind wir auf dem Ofenhorn 3236 m angekommen. Neben dem Blick auf die Walliser, Italienischen und Tessiner Alpen bietet sich auch eine ungewohnte Perspektive auf das Berner Oberland, insbesondere auch mit dem von Süden eindrücklichen Finsteraarhorn, das alles andere überragt. Bei der Abfahrt haben wir beim Kreuzen diverser Aufsteiger gelernt, dass die Tour auf das Ofenhorn auch von italienischer Seite sehr beliebt ist - kein Wunder bei solchen Verhältnissen. Nach dem Auffellen auf dem Hohsandgletscher ging es dann trotz T-Shirt recht heiss über das Obere Hohsandjoch auf das Hohsandhorn 3182 m das wir dann ganz für uns hatten. Nach der Abfahrt zum Mittlebergpass (ein anderer als gestern) sind wir eine verwächtete Steilstufe mit Seilsicherung auf Ski abgerutscht und im schönen Sulz bis fast zur Hütte abgefahren, die wir dann mit 50 hm Anstieg nach 10 h Tour (inkl. Pausen) wieder erreicht haben. In der nun schon deutlich volleren Hütte gab es sehr leckeren Linsen-Gersteneintopf mit Gemüse und Bärlauch aus Michaels Garten.

Am Sonntag hatten wir die Überschreitung des Oberen Rappehorn 3176 m von Osten auf dem Programm. Bei herrlicher Morgenstimmung aber auch kräftigem Wind sind wir zuerst bis zur Mündung von der Turbewasser in die Binne abgefahren und haben dann den langen Aufstieg zum Turbejoch gestartet. Für den finalen Hang zum Turbejoch und den Folgenden Ostgrat des Rappehorns haben wir Pickel und Steigeisen ausgepackt. Auf dem Turbejoch angekommen hatte sich der Wind fast völlig gelegt, dafür haben wir jedoch schwierigere Bedingungen auf dem teils verwächteten und teils schneefreien Grat angefunden. Dank eines von Heinz und Michael fix installierten Fixseils mussten wir uns jedoch nicht zu sehr fürchten und konnten in bester Mount Everest Manier gesichert zum Gipfel aufsteigen. Dort wurden wir wieder mit einem herrlichen Panorama verwöhnt, in dem das Grosse Schinhorn nun als breite Felswand erscheint. Bei der Abfahrt haben wir einen kurzen Blick in das Couloir zum Blinnengletscher geworfen, das wir am Vorabend als Abfahrtsvariante diskutiert hatten. Aus Zeitgründen haben wir uns jedoch für die Abfahrt durch das schöne Rappental entschieden wo der Schnee noch für die Abfahrt bis ca. 1600 m gereicht hat. Die letzten 400 hm ging es zu Fuss durch Mühlebach und über die Hängebrücke bis Fürgangen wo wir gerade so den Zug um 18:45 erwischt haben.

Merci vielmals an die super Gruppe für die tolle Tour, insbesondere an Michael und Heinz für die hervorragende Leitung, sowie das viele Spuren und Entschärfen der schwierigen oder heiklen Passagen!

Um einen Bericht zu dieser Tour verfassen zu können musst du dich einloggen. Wenn du noch kein Benutzerkonto hast, musst du dir zuerst ein Benutzerkonto anlegen.