Bericht zur Tour
Autor
Lukas Marti
Erstellt am
01.07.2023 10:10
Letzte Änderung
01.07.2023 10:10
Tourenbericht

Nach der gemeinsamen Fahrt zur Iffigenalp nehmen wir bei Sonnenschein den Hüttenzustieg unter die Füsse; erst flach, dann steiler steigen wir die ersten 500 Höhenmeter hoch zum Iffigsee – der perfekte Platz für eine verspätete Zmittagspause. Vor uns eröffnet sich eine fantastische Berglandschaft und auch unser heutiges Tagesziel kann weiter oben bereits ausgemacht werden. Wir geniessen die Ruhe inmitten des Bergfrühlings. Weiter gehts über eine Schwemmebene hoch zur Wildhornhütte.
Bald haben wir unser Zimmer bezogen und so bleibt bis zum Znacht noch etwas Zeit für eine Rettungsübung am Hang hinter der Hütte. Auf dem Programm steht der Flaschenzug nach Österreichischer, Schweizer und Kanadischer Art. Bei der Gelegenheit kann man sich auch wieder mal von der Nützlichkeit einer Rücklaufsperre überzeugen. Nach dem feinen Znacht – auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten – wird die morgige Tour besprochen. Wie es scheint, sind wir die einzige Seilschaft mit dem Ziel Wildhorn.
Um halb sechs gibts Frühstück, dreiviertel Stunden später stehen wir draussen vor der Hütte und ziehen los. Während wir im Morgenlicht über die Moräne hochsteigen, wirft die Sonne unsere Schatten an den gegenüberliegenden Hang. Nach der Querung eines ersten Schneefeldes ziehen wir die Steigeisen an, seilen an und legen unsere Spuren über den zugeschneiten Chilchligletscher. Via steilem Schlussaufschwung gehts auf den Übergang zum Glacier de Wildhorn/Glacier de Téné. Schwer vorstellbar, dass von all dem Schnee schon bald nicht mehr viel übrig sein wird. Nach dem langen Gang über den Gletscher – stets im Sonnenschein – rückt langsam der Gipfel ins Bild. Tourenleiter Alex entscheidet sich gegen den direkten Weg und so traversieren wir einen schneebedeckten Hang Richtung Südwesten und kommen noch in den Genuss einer kurzen Gratwanderung, bevor wir den Gipfel erreichen. Das Panorama der Walliser Alpen liegt unter strahlend blauem Himmel vor uns – besser gehts nicht.
Nach kurzer Rast und der Überschreitung des Gipfels gehts analog zum Aufstieg wieder runter ins Tal, wo wir rechtzeitig vor der sich zuziehenden Wolkendecke den Bus erwischen und uns zurück in die Zivilisation begeben.
Ein perfekter Auftakt in den Bergsommer mit einer wunderbaren Gruppe und einem tollen Tourenleiter. Merci Alex für die Organisation und Leitung – schön wars.