Bericht zur Tour
Autor
Thomas Kolb
Erstellt am
17.02.2024 9:52
Letzte Änderung
17.02.2024 9:55
Tourenbericht

Das Breithornpasshorli existiert nicht, aber tönt doch besser als Punkt 3374.

Beginnen wir am Anfang der Tour. Kurz nachdem wir um 6:07 Uhr den Zug in Richtung Brig bestiegen haben, brach das erste Mal Hektik in unserer Gruppe aus, weil ein Teilnehmer sein LVS vergessen hatte. Da wir zu früh unterwegs waren, um in einem Sportgeschäft in Brig ein LVS zu mieten, setzten wir die ganze Hoffnung auf die Wirtin Nicole des Hotels Simplon-Blick, welche scheinbar im Besitz eines LVS sei. Das zweite Mal Hektik hatte ich persönlich, weil ich fast meine Tourenskischuhe im Zug vergessen hätte. Eine Skitour in Turnschuhen funktioniert auch schlecht. Was für eine Chaos-Truppe ;-) Im Postauto haben wir dann auch herausgefunden, warum die Haltestelle Simplon-Hospitz nicht bedient wird: Netflix dreht dort eine neue Serie namens "Winter Palace".

Auf dem Simplonpass angekommen haben wir Nicole im Hotel Simplon-Blick angetroffen, aber sie hat ihr LVS vor einiger Zeit verkauft. Deshalb mussten wir den Teilnehmener ohne LVS leider verabschieden. Das Wetter war viel besser als gemeldet und guten Mutes starteten wir kurz nach 8 Uhr unsere Tour Richtung Breithorn. Über schöne Hänge ging es Richtung Panetone, den markanten Felsblock vor dem NW-Grat des Hübschhorns. Dort beginnt die Schlüssestelle der Tour, die Querung zu den Hängen von Chalti Wasser. Diese war zum Glück nicht vereist und auch ohne Harscheisen gut machbar.

Nach einem Schlenker in Richtung Monte-Leone-Hütte und einem spannenden Aufstieg durch ein vereistes Couloir waren wir schon bald wieder auf der richtigen Route (gäu Martin) in Richtung Homattupass. Oberhalb von 2'500 m hatte es sehr wenig Schnee und wir machten uns bereits Sorgen wegen der Abfahrt bzw. um unsere Skis. Weiter ging es auf einer guten Aufstiegspur zum Homattupass und danach in Richtung Breithornpass. Der Aufstieg zog sich in die Länge und die ersten Teilnehmer litten unter der Hitze und der Höhe und deshalb dauerte es ziemlich lange, bis wir den Breithornpass erreichten. Da der weitere Aufstieg vom Pass zum Breithorn wegen dem vereisten Gipfelhang nur zu Fuss möglich wäre und wir für den Auf- und Abstieg viel Zeit verloren hätten, entschieden wir uns als Alternative das Breithornpasshorli (Punkt 3374) zu Fuss zu besteigen. Dieser Gipfel ist nur ca. 60 m tiefer als das Breithorn und auch dort war die Aussicht schön. Das Wetter war auch am Nachmittag ganz okay und die gemeldet Schlechtwetterfront vom Westen bliebt zum Glück aus.

Die Abfahrt im oberen Teil war wegen dem windbearbeiteten Schnee und den vielen Steinen nicht wirklich ein Genuss. Nur unter den Nordost-Hängen des Hübschhorns fanden wir einige Mulden mit Pulverschnee. Auch die Abfahrt vom Panetone zum Simplon-Hospitz war trotz wenig Schnee gar nicht so schlecht.

Ohne grössere Schäden an den Skis auf dem Simplonpass angekommen, stillten wir unseren Durst mit einem Bier im Restaurant Monte Leone und erwischten kurz darauf das Postauto um 15:45 Uhr.

Das war auch trotz wenig Schnee eine spannende Tour in einer schönen Landschaft! Vielen Dank an Martin für die Organisation und Leitung der Tour.