Unser Tourenwochenende begann mit einer beschaulichen Busfahrt durch das ganz und gar grüne Diemtigtal, so dass spätestens in Zwischenflüh allen klar war, dass wir zu Fuss zu unserem Hüttli wandern würden. Beherzt schnallten wir die Ski auf dir Rucksäcke und begannen den Aufstieg. Kurz vor der Hütte leuchtete im Schein unserer Stirnlampen der erste Schnee. Vielleicht würde es doch noch etwas werden mit Skifahren an diesem Wochenende…
In der Hütte angekommen, machten wir uns daran, die beiden Öfen einzuheizen. Nach ein paar rauchigen Fehlversuchen hatten wir den Trick raus, und langsam wurde es warm in unserem «Zuhause». Nur das Fondue liess etwas auf sich warten – Käse auf einem Holzofen zu schmelzen braucht eben seine Zeit… Aber schliesslich klappte auch das, und der Abend konnte richtig «heimelig» ausklingen.
Unseren Tourenplan mussten wir wohl oder übel nach den vorherrschenden Schneebedingungen richten – genauer gesagt nach dem einen Streifen Schnee, der sich schüchtern durch die braungüne Landschaft wand. Konkret hiess das, es ging auf den Turnen. Von dort genossen wir die herrliche Rundumsicht, und Joachim machte sich auf Rekognoszierungtour, um eventuell doch noch eine Möglichkeit zu entdecken, von hier aus etwas weiter zu kommen. Leider wurden alle Hoffnungen enttäuscht, und so pflügten wir uns denselben Hang wieder hinunter. Allerdings hatte noch niemand Lust, bereits wieder in die Hütte zurückzukehren. So verbrachten wir ein paar unterhaltsame und lehrreiche Stündchen mit Lawinenübungen. Unsere Fazits: 1) Auch einen Chaoshaufen muss man organisieren können. 2) Wer nicht weiss, wonach sie sucht, hat’s beim Sondieren schwer. 3) Wer seinen Helm ohne LVS vergräbt, ist selber schuld.
Zurück in der Hütte feuerten wir den Hotpot an. Nach ein paar Stunden war der Kochtopf bereit für uns. Alle bestanden die Mutprobe unter dem Quellwasserschlauch und durften sich im dampfenden Pot wieder aufwärmen. Auch für den zweiten Abend hatte unsere Menuverantwortliche Tanja sich etwas Raffiniertes ausgedacht und wir durften bei einem Gläschen Roten und feinem Essen einen sehr gemütlichen Abend geniessen.
Am nächsten Morgen trauten wir unseren Augen kaum: Es hatte geschneit! – na ja, zumindest bedeckte ein Schäumchen Schnee die grüne Landschaft und man konnte sich fast einbilden, es sei tatsächlich Winter geworden. Mit frischem Tatendrang entschlossen wir uns, unser Glück auf dem Pfaffen zu versuchen. Madeleine spurte uns einen sicheren Weg bis an ein windgeschütztes Plätzchen, wo wir auf Abfahrt umrüsten konnten. Und wer hätte es gedacht: Uns erwartete ein Traumhang bis hinunter auf die «Rindere». Das konnte es noch nicht gewesen sein! Wir fellten also noch einmal an und stiegen zum Abschluss auf den Abendberg. Von dort aus schwangen wir hinunter zur Hütte, wo Tanja bereits mit einem feinen Zmittag auf uns wartete.
Den Abstieg meisterten wir wieder mehrheitlich zu Fuss. Unten in Zwischenflüh angekommen, glaubte uns niemand, dass wir tatsächlich etwas Pulver gefunden hatten. So war es aber, auch wenn es uns beim Anblick der aperen Hänge selbst fast wie ein Traum erschien.
Vielen Dank an Joachim für die grossartige Planung und die gute Nase – immer dem Schnee nach. Danke an Tanja, Madeleine und Teresa fürs Einkaufen, an Madeleine fürs Spuren am Sonntag und an alle fürs Mithelfen und für die gemütliche Zeit.
Teilnehmende: Tanja Gerber-Bürki, Madeleine Müller, Fabienne, Schöpfer, Teresa Siller, Rahel Wyss, Michèle Erat
Tourenleitung: Joachim Schöpfer
Bericht: Michèle Erat
Fotos: alle